Gedenkveranstaltung 85 Jahre Pogromnacht
Am Donnerstag, 09. November begann das Gedenken mit einem Ökumenischen Gedenkgottesdienst in der katholischen Kirche St. Antonius.
Im Anschluss fand eine Gedenkveranstaltung in der alten Synagoge statt.
In dem Gottesdienst wurde auf berührende Weise der Opfer der Pogrome von 1938 gedacht. Für eine Familie, der auf den Stolpersteinen gedacht wird, wurden sechs Kerzen auf dem Altar angezündet, beide Eltern und vier Kinder waren deportiert und ermordet worden. Die Namen, die Schicksale unserer jüdischen Mitbürger*innen, die entsetzlichen Verbrechen, die an ihnen begangen worden sind, sie sind nicht nur in Pfungstadt bekannt. Viele Täter machten mit, zerschlugen alles in der Synagoge, raubten und stahlen, verprügelten, demütigten, erschlugen Mitbürger jüdischen Glaubens. Viele sahen zu, viele sahen weg und schwiegen, nur die allerwenigsten halfen. Die grauenvolle Geschichte ist bekannt, aber haben wir daraus auch gelernt?
Der Antisemitismus während der Naziherrschaft entstand nicht von heute auf morgen, so die Dialogandacht mit Pfarrer Dietrich von der evangelischen Kirchengemeinde Pfungstadt und Gemeindereferentin Hiltrud Beckenkamp von der katholischen Gemeinde St. Antonius. Er begann mit absurden Vorurteilen gegenüber einer Bevölkerungsgruppe, die sich zu immer mehr Gewalt steigerte. Und wie sieht es heute aus? Wieviel Prozent der Bevölkerung schenken heute schon wieder absurden antisemitischen Vorurteilen Glauben?
Es ist Zeit, aufzustehen und einzustehen für Menschlichkeit, Toleranz gegenüber allen Religionen und gegen die Ausgrenzung und Anfeindung, gegen wen sie sich auch richtet.
Aus der Tiefe rufen wir zu Dir, Herr, höre unser Klagen, riefen wir als Liedruf. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist kein anderer als unser Gott.