Weltgebetstag März 2022

Weltgebetstag am 04.3.2022:

gestaltet von Frauen aus England, Wales und Nordirland

Zukunftplan: Hoffnung

       

Auch in diesem Jahr fand in der Kirche, diesmal pandemiebedingt ohne Bewirtung, eine Landesvorstellung der gastgebenden Kirchen, Menschen und Länder statt. Ein Team aus Susanne Klingelhöfer, Beate Jahn, Renate Richter und Angelika Oppermann hatten eine Bildfolge per Diaprojektor vorbereitet, mit der die einleitenden Texte zu den Ländern England, Wales und Nordirland begleitet wurde. Nach dieser Vorstellung kannten die Besucher*innen schon allerlei Interessantes über diese Länder.

Zuvor waren Postkarten mit dem diesjährigen Motiv des WGT, farbige Bänder mit dem Thema „Zukunftsplan: Hoffnung“ und kleine Pflanzensamen verteilt.

 

Die Künstlerin Angie Fox hatte dieses Titelbild gestaltet, aber nicht mit Farben auf der Leinwand, sondern als Textil-Stickerei (Quilt), Appliqué und Metallarbeit. Für die Freiheit steht eine offene Tür zu einem Weg über eine endlos offene Aussicht, für die Gerechtigkeit stehen zerbrochene Ketten, für Gottes Frieden und Vergebung die Friedenstaube und eine Friedenslilie, die das Pflaster durchbricht. Über all diesen gestalteten Symbolen  erstreckt sich ein Regenbogen als Symbol für die überragende Liebe Gottes. All diese Symbole und Bedeutungen wurden in einer Bildmeditation während des Gottesdienstes beschrieben und bedacht.

Wunderschöne Lieder zum Thema Zukunft, Hoffnung, Gerechtigkeit und Frieden begleiteten unseren Gottesdienst. Sie wurden von einer CD in deutscher Sprache eingespielt, konnten aber mit dem Text auf der Leinwand auch mitgesungen werden. Hoffentlich wird das eine oder andere dieser Lieder, die so ungeplant aktuell waren und von der ewigen Sehnsucht nach Frieden und Erlösung handeln, es auch dauerhaft in das kirchliche Liedrepertoire schaffen.

Im Gottesdienst ging es einerseits um die historische Situation der Juden in der Verbannung in Babylon, wie sie von dem Propheten Jeremia (Jer 29, 11-4) geschildert wird. Für rund 50 Jahre müssen die von Nebukadnezar Verbannten außerhalb Jerusalems leben, aber dennoch halten sie an ihrem Glauben an Jahwe fest. Jeremia empfiehlt, in der Krise erst einmal zu akzeptieren, dass die Situation so ist, wie sie ist. Baut euch Häuser und richtet euch ein! Gründet Familien! Betet für die Städte und ihr Wohl, auch wenn ihr dorthin verbannt seid! Man trifft sich in Synagogen statt im gelobten Land, man stellt die Torah zusammen. Und Jeremia warnt davor, sich von falschen Propheten täuschen zu lassen in der Krisenzeit. Der nächste Schritt ist das Wagnis der Hoffnung. Gott sagt den Gläubigen zu, dass er sich finden lassen wird, von dem /der, die ihn ernsthaft sucht und nach ihm ruft. Es wird in einer Rückkehr in die Heimat enden und nicht in dauerndem Exil.

Dieser Zukunftsplan Hoffnung, dass Gott nämlich weiß, welche Pläne er für die Völker hat, wurde sodann auf drei einzelne Frauen übertragen, deren Schicksal in diesem Gottesdienst vorgestellt wurde. Armut,  Missbrauch und Gewalt durch einen Partner, Taubheit aufgrund einer Tumoroperation: in allen drei Fällen erzählten Frauen durch die Stimmen des Teams, wie sich ihre Situation zum Guten gewendet und der Sinn ihres je eigenen Schicksals erkannt wurde. „Zeitenwende Morgenlicht“, wie es schon das Frühlied der Amsel verkündet.

In einer anrührenden Meditation wurden die Besucherinnen einbezogen, das Symbol des Pflanzenkerns zu verinnerlichen. Wie er so winzig klein, doch voller Zukunft und Hoffnung in der braunen Erde keimt, wächst, grünt, Sonne und Wasser findet, groß, stark und kräftig wird. Eine Gedanken- und Gefühlsreise, die stärkte und Kraft gab.

In den Fürbitten wurde deutlich, dass wir diese Stärkung auch brauchen. Wir beteten für Vertriebene, Ausgegrenzte, Kriegsopfer und natürlich vor allem für unsere eigene Kraft, Widerstand zu leisten und aus unserer Selbstzufriedenheit herauszukommen, um zu helfen. Um die Kraft, Hoffnungslichter wie die sieben im Gottesdienst angezündeten Kerzen in Worten und Taten zu entzünden, um weiterhin fest daran zu glauben, dass Gottes Name Frieden verheißt.

Nach dem gemeinsamen Vaterunser verteilten wir als kleines give-away ein „very british“ Geschenk an die Besucherinnen: englischer Tee und shortbread für einen gemütlichen Moment der Stille.